Hallo Hamburg, wir sind da :-)
Sonntag, 22. Februar 2015
Samstag, 21. Februar 2015
Freitag, 20.02.
Heute steht Windhoek auf dem Programm. Wir fahren zeitig los, um die etwa eine Stunde entfernte Haupstadt Namibias zu erkunden. Zeitig heißt konkret gegen 10:30 Uhr. Ein Besuch in der Christuskirche, im Unabhängigkeitsmuseum und auf diversen Handwerksmärkten lässt die Zeit fast zu schnell vergehen. Die Rückfahrt hinterlässt den Eindruck, nur einen kleinen Einblick erhalten zu haben. Wir nehmen uns spätestens jetzt vor, noch einmal wieder zu kommen.
Zurück in Rebohoth bleibt ein wenig Zeit, um schnell die Koffer zu packen, bevor wir uns zu einem geselligen Abend im Gemeindehof einfinden, um gemeinsam bei Braai und Gesang über die wunderschönen Tagen, die hinter uns liegen, nachzusinnen. Die Erkenntnis, dass wir nun bald aufbrechen werden setzt sich durch. Man soll eben auch aufhören, wenn es am schönsten ist.
Zurück in Rebohoth bleibt ein wenig Zeit, um schnell die Koffer zu packen, bevor wir uns zu einem geselligen Abend im Gemeindehof einfinden, um gemeinsam bei Braai und Gesang über die wunderschönen Tagen, die hinter uns liegen, nachzusinnen. Die Erkenntnis, dass wir nun bald aufbrechen werden setzt sich durch. Man soll eben auch aufhören, wenn es am schönsten ist.
Donnerstag, 19.02.
Unser Tag beginnt bei
unseren Gasteltern an vier unterschiedlichen Orten. Sibylle und Gerrit nutzen
die angenehm „kühlen“ Morgenstunden bei 25°C für einen Sparziergang und
erkunden die Umgebung. Neben Wellblechhütten entdecken sie Steinhäuser und
bewundern die Vielfalt der Wohnkonzepte. Hendrik und Benjamin erforschen
derweilen Rehoboth mit dem Auto und holen uns von den verschiedenen Quartieren
ab. Bei ihrer Rundreise sehen sie von Coca Cola gesponserte Schulen,
beobachteten „Haushaltsmüll-Wanderdünen“ und kaufen kühle Getränke für den
Start in den Tag. Auf der Fahrt zur Gemeinde sehen wir Gruppen von Arbeitern
die neu asphaltierte Zufahrten a 5m zu den Wohnquartieren fertigen. In Rehoboth
sind nur die zwei Hauptstraßen befestigt. Deshalb sind wir bei der Fahrt zur
Kirche überwiegend auf Sandpisten unterwegs.
Um 9:00 Uhr treffen wir Pastor Thaniseb in der Kirche, der
noch damit beschäftigt ist die letzten Zutaten für das Frühstück zu organisieren.
So haben wir genügend Zeit unsere Erlebnisse auszutauschen. Diese ungeplanten
Unterbrechungen sind ständige Begleiter im Verlauf unserer Reise und bereichern
den sonst so minutiös geplanten Alltag. Angekommen im feierlich geschmückten
Raum im Gemeindehaus, werden uns beidseitig gebratene Spiegeleier, grobe
Bratwurst mit Bratensoße und Brötchen gereicht. Wer nicht typisch traditionell
in den Tag starten will kann das Menü 2 „Cornflakes-Riegel mit Milch“ wählen.
Unser Frühstück wird durch einen frisch aufgebrühten afrikanischen
Instantkaffee abgerundet.
Gut gestärkt werden wir zu einer Rundreise durch das
Gemeindegebiet von Pastor Thaniseb eingeladen. Nach einer Fahrt durch Rehoboth
steigen wir am Bahnhof aus. Vor uns sehen wir einen verlassen wirkenden Bahnsteig,
7 Gleise, zwei Ziegen, einen Sicherheitsbeamten und ein verschlossenes
Bahnhofsgebäude. Jeden Abend hält ein Zug mit bis zu 5 Stunden Verspätung in
Rehoboth. Mit dem Auto verlassen wir die Hauptstraße und fahren über Sandpisten
zu einer mobilen Ambulanz welche an 12 Tagen im Monat, einen davon in diesem Ort, in einem Gemeindehaus
Patienten behandelt und mit Medikamenten versorgt. Die Situation erinnert mich
an einen Besuch bei einer improvisierten Hausarztpraxis. Eine Krankenschwester, eine Physiotherapeutin und eine HIV-Beraterin dokumentieren den Verlauf der Behandlung. Nachdem Hendrik
und Benjamin die Kontakte von dem leitenden Arzt der Klinik erhalten haben,
führt uns unsere Erkundungstour zu einer am Rande von Rehoboth liegenden
Wellblechsiedlung. Pastor Thaniseb zeigt uns eine große sandige Freifläche und träumt
von einer neuen Kirche in diesem Gebiet. Bei jedem Stopp kommt Thaniseb mit den
Menschen die wir treffen ins Gespräch. Es ist bemerkenswert wie viele Personen
Pastor Thaniseb persönlich kennt.
Die Lufttemperatur erreicht zum Mittag ca. 35°C und wir benötigen
dringend eine Abkühlung. Unser Reiseleiter Thaniseb führt uns zu einem Stausee
und dort planschen wir lustig in einem Pool, scheiben Postkarten, versorgen uns
mit kühlen Getränken und dösen ein wenig im Schatten. Auch hier scheint Pastor
Thaniseb eine bekannte Persönlichkeit zu sein, von Gästen und mehreren
Angestellten des CAMPs wird er herzlich begrüßt. Frisch ausgeruht steigen wir
in unsere Autos und fahren zur Farm von Thanisebs Schwiegereltern. Wir sind
gespannt was uns hier erwartet. Eine Ziegenherde kreuzt unseren Weg zur Farm.
Als wir aussteigen sehen wir ca. 15 Kühe umgeben von einem Gatter. Es ist Zeit
zum Melken. Das ist meine Gelegenheit endlich eine Kuh zu melken. Von Selvin werden Samuel, Daniel und Gerrit
in die Kunst des traditionellen Melkens eingeführt. Nach den ersten Versuchen
ist ein 5 Liter Plastikeimer schnell gefüllt. Die hygienischen Bedingungen
halten mich jedoch von einer Verkostung der Milch ab. Ein Kindheitstraum ist
erfüllt und ein Punkt auf meiner Wunschliste abgehackt. Zu Fuß geht es weiter
zum Fluss. Dort angekommen sehen wir jedoch kein Wasser sondern nur Sand und
Steine. Ein bizarrer Eindruck direkt im Flussbett zu stehen. Da die Regenzeit
in diesem Jahr nicht so üppig ausgefallen ist müssen wir bis zum Dezember
warten um hier einen reißendes Gewässer zu erleben. Ein Videobeweis aus dem
letzten Jahr wird uns jedoch nicht vorenthalten. Beeindruckend, welchen
Extremen die Natur in Namibia ausgesetzt ist. Zurück an der Wellblechhütte der
Farmer sehen wir die Ziegenherde die gerade ins Gehege geführt wird. Einige
Ziegen ziehen die Freiheit vor und müssen eingefangen werden. Diese Aktion
lassen wir uns nicht entgehen und tragen einige Ziegen in ihr Nachtlager. Für
die Fotos folgt ein kurzer Ritt auf einem Esel und die Frau des Hauses zeigt uns
die hiesigen Kochpraktiken über einer Feuerstelle.
Zurück in der Kirche werden wir
mit einem fleischhaltigen Abendessen verwöhnt. Mit vollen Mägen treffen wir uns
zum gemeinsamen Üben mit der Brass Band der Gemeinde im großen Saal der Kirche.
Es folgt eine 2 ½ stündige Probe mit Selvin und Gerrit. Neben Chorälen stehen
Klassiker wie „you raise me up“ auf unserem Programm. Erschöpft und mit trockener
Kehle verabschieden wir uns von gut 20 Blechbläsern. Als wir unsere Instrumente
stoß- und staubsicher verstaut haben lädt uns Pastor Thaniseb zu einem Glas
Brown Sherry ein. Diese Einladung können wir nicht ausschlagen und beenden
unseren Tag mit ausgelassenen Gesprächen.
Samstag, 21.02. Johannesburg
Wir sind sicher in Johannesburg gelandet. Wir warten nun auf den Anschlussflug nach Dubai, der allerdings jetzt schon zwei Stunden Verspätung hat :-)
Freitag, 20. Februar 2015
Zitat des Tages (Donnerstag)
"Wenn ich mit anderen Pastoren rede, läuft die Diskussion oft so: ,Der coloured Pastor hat das und das gesagt, der Herero will das...'. Bei NAMDUSA ist es anders. Die Hautfarbe oder der Stamm - sowas spielt hier keine Rolle. Wir diskutieren über Noten und machen zusammen Musik."
Edward Thaniseb, Pastor in Rehoboth
Bildong for free
In der Haupstadt Namibias hat eine kleine Gruppe deutscher Staatsbürger für mehr Gerechtigkeit demonstriert. Zentrale Forderung ist die nach "Bildong for free". Das deutsche Bildungsministerium war zu einer Stellungnahme nicht bereit. *
Donnerstag, 19. Februar 2015
Mittwoch, 18.02.
Auf unserem Weg nach Rehoboth sind wir gestern wieder in den
komfortablen Betten einer Lodge aufgewacht. Daniel und ich (Annedore) haben uns
auf den Weg gemacht um den Sonnenaufgang von einem Hügel aus zu sehen. Wir
haben uns gewundert, dass es schon so hell war. Gemerkt, dass die Uhr auf
Daniel´s Kamera eine Stunde nachgeht, haben wir erst, als wir wieder in der
Lodge ankamen und Sybille, Gerrit, Anne, Hendrick und Benjamin um „06:30Uhr“
schon beim Frühstück saßen. Samuel haben wir dann von der Terrasse mit zum
Frühstück gebracht, auf der er bereits in den frühen Morgenstunden per
„whatsapp“ alle Neuigkeiten nach Deutschland sendete. Nach einem sehr üppigen,
leckeren Frühstück haben wir uns aufgemacht, die letzte Etappe unserer Reise
durch dieses wunderschöne, weite Land zurückzulegen. Bevor es wirklich losging
war „Tetris“ angesagt, um wirklich jede Lücke optimal mit Rucksack, Jacke oder
Trompetenkoffer zu füllen. Die Fahrt war mehr oder weniger angenehm, da die
Straßen in Namibia sehr holprig sind und jedes Schlagloch zu spüren war.
Angenehme Abwechslung boten von daher die Pausen. Pausen, um interessante Vogelnester
zu fotografieren, um in der Wüste selten vorkommende größere Büsche als
Toilettensichtschutz zu gebrauchen, um in einem ausgetrockneten Flussbett
weidende Kühe zu fotografieren und um unsere leeren Mägen zu füllen. Für
Letzteres haben wir z.B. gestern einen Stopp in „Seeheim“ eingelegt. Es war sehr
angenehm einen Tisch im Schatten zu bekommen, so konnten wir uns vor der Sonne
und den über 40°C schützen. Einen
weiteren Stopp haben wir heute in einem kleinen antiken Laden in „Maltahohe“
eingelegt. Dort gab es unter anderem „Fudge“ ( eine Art Karamell-Bonbon) für
alle zum Nachtisch. Ein interessantes Erlebnis in diesem kleinen Ort war auch,
dass der Bankautomat nur noch 100$ (ca.8€) ausspucken konnte und damit dann
völlig leer geräumt war. Wir hatten das Gefühl in der Pampa angekommen zu sein.
Den letzten Abschnitt unserer Fahrt haben wir uns mit deutschen Schlagern
versüßt, die im Radio-Sender „Hitradio Namibia“ rauf und runter liefen.
Deutsche Radiosender sind in Namibia sehr beliebt. Nach ca. 7Stunden Fahrt sind
wir in Rehoboth angekommen. Pastor Thaniseb hat uns kurz hinterm
Ortseingangsschild abgeholt, um uns zur „Lutheran Church“ von Rehoboth zu
eskortieren. Mit der Adresse „Erf. 12006 E“, die der Pastor uns vorher
zugeschickt hatte konnte Google Maps nichts anfangen. Kurz nach unserer Ankunft
sind wir in unsere Privatunterkünfte gefahren. Wir haben uns sehr gefreut in
Privatwohnungen zu übernachten und damit die Kultur und Lebensweise der Namibier
intensiv kennen zu lernen. Da wir nun für die nächsten drei Nächte in vier verschiedenen
Häusern übernachten, hat jeder von uns einen eigene Geschichte dazu zu
erzählen. Dazu mehr in Deutschland.
Zum Abschluss unseres ersten Abends in Rehoboth gab es noch
einen Gottesdienst und ein Konzert in der Kirche. Beeindruckend war, dass über 500
Leute aller Altersklasen zu diesem Event kamen. Die Kirche war bis auf den
letzten Platz besetzt. Laut Pastor Thaniseb waren es weniger Leute als an einem
Sonntag. Die Gemeinde hat über 2000 aktive Mitglieder, die für gewöhnlich auch alle in
den Gottesdienst kommen. Neben unserer Brass-Band waren drei weitere Bands aus
umliegenden Orten da (mit vielen Bekannten der letzten Bläsertreffen), so dass wir insgesamt eine Gruppe von ca. 50 Bläsern
bildeten. Wir hatten allerdings den Eindruck, dass nicht Alle begeistert waren
von der Musik oder nur nicht so lange still sitzen konnten. Immerhin war es ja
auch mitten unter der Woche. Mehr als die Hälfte der Leute ist während des
Konzerts gegangen. Es war ein ständiges Kommen und Gehen und damit sehr
unruhig. Generell entspricht es aber auch eher der afrikanischen Kultur sich
viel zu bewegen und selber mitzusingen. Die Stücke, die mit Schlagzeug
begleitet wurden haben einige Leute wortwörtlich vom Hocker gerissen, es wurde
geklatscht und getanzt. Ein ereignisreicher Tag ging zu Ende mit der Erwartung
auf einen weiteren Tag mit vielen Überraschungen.
Mittwoch, 18. Februar 2015
Mittwoch (kurz), 18.02.
Es ist aus mit Aus. Wir machen uns auf den Weg nach Rehoboth.
Nach kurzem Kennenlernen und Ausruhen in unseren neuen Quartieren, treffen wir uns schon wieder in der Kirche zum Aschermittwoch Gottesdienst und anschließendem Konzert.
Dienstag, 17. Februar 2015
Dienstag 17.02.
Der Tag beginnt bereits etwas holprig: Benni und Hendrik
wollen um 6.00 Uhr aufstehen, um Geld vom nächstgelegenen Geldautomaten zu
holen, da in unserem Resort nicht mit der Kreditkarte gezahlt werden kann.
Gegen halb sieben wird Benni von Hendriks liebevollem „morning morning“
geweckt. Sein Wecker behauptet zwar, einen Weckversuch unternommen zu haben,
gehört hat aber keiner was. Schnell machen sich die beiden auf Richtung Grenze.
Um 7:10 Uhr sind sie bereits zurück, eigentlich wollten wir
jetzt losgefahren sein, und das Beladen unseres Busses kann beginnen. Nun fällt
Billa auf, dass wir vergessen haben, Annedore und Daniel zu wecken. Nachdem wir
alles verstaut haben, machen wir uns um kurz nach 8:00 Uhr auf den Weg zur
Grenze. Gegen 9:00 Uhr haben wir den bürokratischen Hürdenlauf erfolgreich
absolviert und dürfen gemeinsam mit unserem Bus die Grenze hinter uns lassen,
um an der nächsten Ecke ein reichhaltiges „Corner Bakery- / Wimpy-Frühstück“
einzunehmen.
Nach ca. 140 km Geradeausfahrt Richtung Unendlichkeit biegen
wir nach links auf eine Klasse-C Straße, um die verbleibenden knapp 100 km
Wüstenpiste zum „Fish-River-Canyon“ zurückzulegen. Je tiefer wir in die Wüste
gelangen, desto heißer wird es. Nach einer schier endlosen Fahrt durch immer
unwirtlicheres Gelände – längst ist die asphaltierte Straße zugunsten einer
Sandstrecke verlassen worden – erreichen wir die Tore des Fish-River-Canyon
National Parks dort, wo sich Vogelstrauß und Zebra „Gute Nacht“ sagen. Einige
Kilometer später breitet sich vor uns ein, im wahrsten Sinne des Wortes, zutiefst
beeindruckendes Naturphänomen aus: Wir stehen am Rande des zweitgrößten Canyons
der Welt. Am Grunde des Canyons sieht man das Flussbett des derzeit
ausgetrockneten Fish River, dieses befindet sich in mehreren hundert Metern
Tiefe unter uns. Die Ausmaße des Canyons sind so überdimensioniert, dass es
schwer ist, diese abzuschätzen. Eine Schautafel verrät uns jedoch, dass die
Gesteinsmassen bis zu 650 m tief reichen. Die Temperaturen im Canyon können in
den Sommermonaten bis zu 50 °C erreichen, eine Wanderung ist dort daher in
dieser Zeit verboten. Neben uns haben auch drei Schweizer Reisende die
Aussichtsplattform des Canyons für eine Pause ausgewählt. Im Gespräch mit ihnen
erfahren wir, dass sie seit November 2014 eine Rundreise durch Afrika machen
(Start in Mombasa/Kenia) und diese noch bis Juni 2015 fortführen wollen. Wir
beschließen, dem Canyon und den Schweizern ein kleines Blechständchen zu
präsentieren. Der erste tiefe Atemzug wird jedoch zunächst von einem
Hustenanfall begleitet, bei den herrschenden Temperaturen kommt es einem vor,
als würde man seine Luft direkt von einem Heißluftgebläse beziehen. Jede
Viertelpause wird genutzt, um die Lippen zu belecken, damit beim nächsten Einsatz
noch ein Ton herauskommt. Die Schweizer freuen sich, die Canyon-Amseln fühlen
sich zumindest nicht allzu sehr gestört.
Wir machen uns wieder auf den Weg, Ziel ist Aus oder, besser
gesagt, Klein-Aus Vista, wo sich unser nächstes Nachtlager befindet. Auf dem
Weg dorthin rasten wir in Seeheim, einem Ort, der in keinster Weise irgendetwas
mit einem See zu tun hat. Hier können wir den nächsten Temperaturrekord unserer
bisherigen Reise messen: Wie uns unser Auto mitteilt, beträgt die
Außentemperatur hier 43 °C. In dem in Seeheim gelegenen Hotel scheint ein
eher ruhiger Betrieb vorzuherrschen, die Küche ist an und für sich geschlossen,
die freundlichen Mitarbeiter des Hotels lassen es sich aber nicht nehmen, uns
zumindest Tomate-Käse-Sandwiches mit Kaltgetränken zu servieren. Während wir
rasten, versuchen Gerrit, Daniel und Samuel sich als Papageien-Dompteure.
In Klein-Aus Vista angekommen, werden wir von der luxuriösen
Ausstattung der Anlage überrascht – Pool, geräumige Apartments und eine Lounge
bieten den Gästen alles, was man zur Erholung braucht. Nichtsdestotrotz beschließen
Billa, Anne, Gerrit, Benni und Hendrik, schnell wieder das Weite zu suchen.
Lüderitz, eine in der Kolonialzeit von einem Bremer Kaufmann gegründete Stadt
an der Atlantikküste, soll heute noch erkundet werden. Die Stadt befindet sich
nur 120 km von Aus entfernt, ein Katzensprung. Annedore, Daniel und Samuel wollen
statt Lüderitz lieber die Gegend um Aus erkunden und bleiben daher im Camp. Auf
dem Weg nach Lüderitz kann erneut eine Metamorphose der Landschaft von karger
Felsenwüste über feine Sandwüste (inkl. Sandwehen auf der Fahrbahn) bis hin zu
grünem Küstenstreifen beobachtet werden. Nebenbei begegnen wir noch zahlreichen
Wildpferden, die am Straßenrand weiden. Die Lüderitz-Kundschafter kommen gerade
noch rechtzeitig in Lüderitz an, um vom alten Leuchtturm aus den
Sonnenuntergang über der Bucht vor Shark Island zu beobachten. Nach einer
Stärkung in einem Lokal wird die Kolonialzeit-Architektur bewundert, bevor es
wieder zurück in unser Nachtlager geht.
Montag 16.02.
Nun ist es soweit, unser letzter Tag in Athlone bricht an.
Gepackt haben wir schon gestern Abend, denn um 7:00 Uhr wollen wir bereits
aufbrechen. Frühstück lassen wir heute ausfallen, unterwegs wird es schon was
geben. Wir verabschieden uns von Hanni, der guten Seele des Centre, die wir im
kommenden Jahr nicht wiedersehen werden. Sie freut sich schon auf ihre baldige
Rente und wird Kapstadt gen Norden verlassen. Jetzt taucht auch der Dean auf.
Wir verabschieden uns herzlich und tauschen gute Wünsche aus.
Es ist erst kurz nach 7:00 Uhr, als wir tatsächlich
losfahren. Die erste Stunde kämpfen wir uns durch den Kapstädter Morgenverkehr,
dann liegt die scheinbar endlose Straße nach Namibia vor uns. Wir kommen gut
voran und machen an der ersten Raststätte halt, um uns mit Leckereien der
„Corner Bakery“ zu versorgen. Nun geht es weiter, die Landschaft fliegt an uns
vorbei. Klima und Vegetation haben sich bis zur Mittagspause schon deutlich
verändert. Das sanfte Grün der Kapstädter Ebene weicht schroffen Felsen. In
Klawer suchen wir einen Supermarkt auf, decken uns mit Wasser und Nervennahrung
ein und begeben uns zum örtlichen „Wimpy“ (amerikanisches Fast Food auf
Afrikanisch). Im Weinverkauf nebenan kaufen wir noch schnell ein Gastgeschenk
für Pastor Thaniseb, bevor wir weiterfahren.
Den nächsten Stopp legen wir kurz vor unserem Tagesziel in
Steinkopf ein. Hier besuchen wir die erst vor kurzem errichtete Lutherische
Kirche. Leider war es vorher nicht möglich, ein Treffen mit der Gemeinde zu
vereinbaren, und niemand ist dort. Zumindest eine Gottesanbeterin hängt
kopfüber in Gebetshaltung an der Türklinke des Kirchenportals.
Eine knappe Stunde später erreichen wir bei einer
Außentemperatur von 42 °C Vioolsdrif. Hier soll unsere Unterkunft für heute
sein. Leider finden wir in dem Ort neben dem Grenzübergang zu Namibia lediglich
eine Ansammlung von Hütten sowie eine Lodge, die nicht die unsere ist. Wir
fragen eine freundliche Frau am Wegesrand nach der Richtung und erfahren, dass
sich unser Resort im Nachbarort befindet. Wir biegen wie gewiesen ab und finden
uns auf einer Straße wieder, die die Belastbarkeit der Stoßdämpfer unseres
nagelneuen Busses auf eine harte Probe stellt. Nach etwa zehn Minuten ob des
technischen Zustands unseres Gefährts angsterfüllter Weiterfahrt erscheint auf
einer kleinen Anhöhe ein Haus, vor dem der Name unseres Nachtlagers auf einem
Schild zu lesen ist. Wir haben kaum geparkt, als wir auch schon von Christine
und Graham, den Betreibern des Resorts, willkommen geheißen werden. Die beiden
ehemaligen Immobilienmakler haben das Resort aus Liebe zu der Region als
Familienbetrieb gegründet. Weiter unten am Hügel hinter dem Haupthaus befinden
sich unsere „luxury tented chalets“, die uns tatsächlich mit einem nicht
erwarteten Luxus beherbergen werden, der im Vergleich zum Centre in Athlone aus
einer anderen Welt zu stammen scheint.
Zum Abendessen entscheiden wir uns gegen die im Resort
erhältlichen tiefgefrorenen Braai-Pakete und machen uns auf, Pizza zu essen.
Hierfür folgen wir der eben erwähnten Straße für ein paar weitere Kilometer.
Das Camp, in dem sich das Restaurant befindet, liegt direkt am Grenzfluss
zwischen Südafrika und Namibia. Die Atmosphäre auf der Terrasse unter Afrikas
Sternenhimmel ist atemberaubend schön und auch Pizza und Burger müssen sich
nicht verstecken.
Zurück im Resort legen wir noch einmal eine kurze Probe für
den kommenden Mittwoch in Rehoboth ein, bevor wir den Abend mit Blick in die
dunkle Weite vor unseren Zelten ausklingen lassen.
Montag, 16. Februar 2015
Sonntag, 15. Februar 2015
Sonntag 15. Februar
Endlich unser erster Sonntag! Schon vor dem Frühstück
sitzen die Namibier, dem feierlichen Anlass entsprechend gekleidet, im ganzen
Erdgeschoss. Nach dem Frühstück ziehen auch wir uns um und begeben uns in die
Kirche. Dort haben sich bereits einige Gemeindemitglieder eingefunden. Wir
bauen noch schnell die Stühle für die Musiker auf und bereiten uns auf unser
gemeinsames Eröffnungsstück vor.
Pünktlich um 9:00 Uhr beginnt der Gottesdienst mit der
Prozession aller heute anwesenden Pastorinnen und Pastoren. Der für sie
reservierte Platz neben dem Altar reicht fast nicht aus. Wie schon aus den
letzten Jahren gewohnt, erleben wir einen überaus facettenreichen Gottesdienst
mit Beiträgen der schwedischen, namibischen und deutschen Gäste.
Gegen 10:15 Uhr tauchen auch die Jungbläser aus iThemba
Labantu auf und mischen sich unter die Brass-Band.
Als der Gottesdienst um 11:15 Uhr schon beendet ist,
allerdings noch zahlreiche Grußworte gesprochen werden, wird Benni von Vuyo
(Mitglied der Marimba-Band) gebeten, ihn schnell nach Philippi zu fahren, da
zwar die Marimbas, nicht aber die Schlegel ihren Weg aus dem iThemba-Bus in die
Kirche gefunden haben. Dort angekommen, müssen wir aber feststellen, dass
besagter Bus sich mittlerweile mit anderen Kindern auf dem Weg nach Wineberg zum
Sport befindet. Nun rufen wir den Busfahrer an und einigen uns darauf, dass wir
wieder zurück nach Athlone fahren und die Schlegel von ihm dorthin gebracht
werden.
Kurz vor dem Mittagessen kann nun endlich die
Marimba-Band spielen. Alle singen und tanzen voller Freude mit, obwohl schon
ein wenig Wehmut ob des baldigen Abschieds mitschwingt.
Das Mittagessen ist ein wahres Fest. Neben Hühnchen, Reis
und Gemüse werden geröstete Kartoffeln und gefüllter grüner Mini-Kürbis
gereicht. Zum Nachtisch gibt es Eis mit Obstsalat.
Nach dem Essen verabschieden wir die Namibier. Es werden
viele Lieder gesungen, Umarmungen und gute Wünsche ausgetauscht. Für uns ist es
eine Art Abschied auf Raten, da wir hoffen, alle in Rehoboth wiederzusehen.
Nun erfahren wir vom Dean, dass einige Mitglieder der
Athlone-Gemeinde sowie des NAMDUSA-Arbeitskreises den Rest des Nachmittags mit
uns im Centre verbringen und nach einer abschließenden Gesprächsrunde ein Abschiedsessen
mit uns teilen wollen.
Wir ziehen uns erst einmal freizeittauglich um und
begeben uns in den Garten. Kurz darauf verabschiedet sich der Dean von uns mit
den Worten „see you“, auf Nachfrage erwähnt er, geplante Veranstaltung würde um
18:00 Uhr beginnen, wir sollten aber nicht den Fehler machen, pünktlich zu
sein, sondern lieber erst um 18:30 Uhr mit dem Beginn rechnen.
Die überraschend gewonnene Freizeit verplanen wir sofort
üppig. Wir springen ins Auto, fahren zum Milnerton-Beach, halten den Fuß kurz
ins Wasser (es ist sehr kalt und stürmisch [letzteres nicht das Wasser]),
springen wieder ins Auto, fahren zur Canal Walk Mall, essen Kuchen, trinken Kaffee,
kaufen Biltong, springen wieder ins Auto und sind ungefähr pünktlich, also um
18:17 Uhr, wieder im Centre.
Annedore und Daniel besuchen in der Zwischenzeit einen
Gottesdienst der Hillsong-Gemeinde.
Gegen 18:50 Uhr finden wir uns alle in der Hall ein, singen und tauschen uns über unser Erleben der vergangenen Woche
aus. Anschließend gibt es gebratenes Hackfleisch in frittierten Brötchen und Wassermelone.
Nun ist die Zeit des Abschieds gekommen. Der Dean möchte
uns morgen früh noch treffen, allen anderen müssen wir schon jetzt leb’ wohl sagen.
Nachdem wir wieder unter uns sind, kommen auch Annedore und Daniel zurück zum
Centre und sind voller Eindrücke des gerade erlebten Gottesdienstes.
In gewohnter Gemütlichkeit lassen wir nun ein letztes Mal
den Abend in der ehemaligen Fernsehecke im Youth Centre ausklingen.
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