Auf unserem Weg nach Rehoboth sind wir gestern wieder in den
komfortablen Betten einer Lodge aufgewacht. Daniel und ich (Annedore) haben uns
auf den Weg gemacht um den Sonnenaufgang von einem Hügel aus zu sehen. Wir
haben uns gewundert, dass es schon so hell war. Gemerkt, dass die Uhr auf
Daniel´s Kamera eine Stunde nachgeht, haben wir erst, als wir wieder in der
Lodge ankamen und Sybille, Gerrit, Anne, Hendrick und Benjamin um „06:30Uhr“
schon beim Frühstück saßen. Samuel haben wir dann von der Terrasse mit zum
Frühstück gebracht, auf der er bereits in den frühen Morgenstunden per
„whatsapp“ alle Neuigkeiten nach Deutschland sendete. Nach einem sehr üppigen,
leckeren Frühstück haben wir uns aufgemacht, die letzte Etappe unserer Reise
durch dieses wunderschöne, weite Land zurückzulegen. Bevor es wirklich losging
war „Tetris“ angesagt, um wirklich jede Lücke optimal mit Rucksack, Jacke oder
Trompetenkoffer zu füllen. Die Fahrt war mehr oder weniger angenehm, da die
Straßen in Namibia sehr holprig sind und jedes Schlagloch zu spüren war.
Angenehme Abwechslung boten von daher die Pausen. Pausen, um interessante Vogelnester
zu fotografieren, um in der Wüste selten vorkommende größere Büsche als
Toilettensichtschutz zu gebrauchen, um in einem ausgetrockneten Flussbett
weidende Kühe zu fotografieren und um unsere leeren Mägen zu füllen. Für
Letzteres haben wir z.B. gestern einen Stopp in „Seeheim“ eingelegt. Es war sehr
angenehm einen Tisch im Schatten zu bekommen, so konnten wir uns vor der Sonne
und den über 40°C schützen. Einen
weiteren Stopp haben wir heute in einem kleinen antiken Laden in „Maltahohe“
eingelegt. Dort gab es unter anderem „Fudge“ ( eine Art Karamell-Bonbon) für
alle zum Nachtisch. Ein interessantes Erlebnis in diesem kleinen Ort war auch,
dass der Bankautomat nur noch 100$ (ca.8€) ausspucken konnte und damit dann
völlig leer geräumt war. Wir hatten das Gefühl in der Pampa angekommen zu sein.
Den letzten Abschnitt unserer Fahrt haben wir uns mit deutschen Schlagern
versüßt, die im Radio-Sender „Hitradio Namibia“ rauf und runter liefen.
Deutsche Radiosender sind in Namibia sehr beliebt. Nach ca. 7Stunden Fahrt sind
wir in Rehoboth angekommen. Pastor Thaniseb hat uns kurz hinterm
Ortseingangsschild abgeholt, um uns zur „Lutheran Church“ von Rehoboth zu
eskortieren. Mit der Adresse „Erf. 12006 E“, die der Pastor uns vorher
zugeschickt hatte konnte Google Maps nichts anfangen. Kurz nach unserer Ankunft
sind wir in unsere Privatunterkünfte gefahren. Wir haben uns sehr gefreut in
Privatwohnungen zu übernachten und damit die Kultur und Lebensweise der Namibier
intensiv kennen zu lernen. Da wir nun für die nächsten drei Nächte in vier verschiedenen
Häusern übernachten, hat jeder von uns einen eigene Geschichte dazu zu
erzählen. Dazu mehr in Deutschland.
Zum Abschluss unseres ersten Abends in Rehoboth gab es noch
einen Gottesdienst und ein Konzert in der Kirche. Beeindruckend war, dass über 500
Leute aller Altersklasen zu diesem Event kamen. Die Kirche war bis auf den
letzten Platz besetzt. Laut Pastor Thaniseb waren es weniger Leute als an einem
Sonntag. Die Gemeinde hat über 2000 aktive Mitglieder, die für gewöhnlich auch alle in
den Gottesdienst kommen. Neben unserer Brass-Band waren drei weitere Bands aus
umliegenden Orten da (mit vielen Bekannten der letzten Bläsertreffen), so dass wir insgesamt eine Gruppe von ca. 50 Bläsern
bildeten. Wir hatten allerdings den Eindruck, dass nicht Alle begeistert waren
von der Musik oder nur nicht so lange still sitzen konnten. Immerhin war es ja
auch mitten unter der Woche. Mehr als die Hälfte der Leute ist während des
Konzerts gegangen. Es war ein ständiges Kommen und Gehen und damit sehr
unruhig. Generell entspricht es aber auch eher der afrikanischen Kultur sich
viel zu bewegen und selber mitzusingen. Die Stücke, die mit Schlagzeug
begleitet wurden haben einige Leute wortwörtlich vom Hocker gerissen, es wurde
geklatscht und getanzt. Ein ereignisreicher Tag ging zu Ende mit der Erwartung
auf einen weiteren Tag mit vielen Überraschungen.
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